Die MZ TS 150 / 125 wurde von 1973 bis 1985 gebaut. Von der ES-Baureihe unterschied sie sich anfangs lediglich durch eine Vierleuchten-Blinkanlage, anderer Sitzbank/Tank/Kombination und einer Telegabel und war damit technisch bereits bei Erscheinen nicht mehr auf dem neuesten Stand!
Der Ausschnitt oben rechts könnte auch eine ES aus der Mitte der 60-er Jahre darstellen,wurde aber von einem Modell 10 Jahre später aufgenommen. 6V-Unterbrecherzündanlage, Speichenräder mit Trommelbremsen, Blechprägerahmen u.s.w. machten diese MZ bereits im Laden zu einem Oldie! Sie war jedoch zuverlässig, rel. preiswert und bereits ab 16 zu fahren. So hatte die TS einen großen Nutzerkreis, und das obwohl sie im MZ-Programm kein besonderes Highlight darstellte. Sie war der direkte Nachfolger der nur kurz gebauten ETS Baureihe. Genau genommen wurde lediglich die dubiose ETS-Gabel mit den außen über dem Tragrohr liegenden Gabelfedern gegen eine „normale“ Telegabel und der Simson Sperber-Tank gegen eine MZ-Entwicklung getauscht sowie eine Vierleuchten-Blinkanlage montiert. Das wars dann schon mit der neuen „Baureihe“.
Die hier gezeigte Variante hat den optional lieferbaren Flachlenker montiert, sehr schmal für heutige Verhältnisse. Typisch für die /0 Baureihe sind die verchromten Stahl-Tauchrohre, die Position des Tachos im Scheinwerfergehäuse sowie die in Tankfarbe lackierten Scheinwerferhalter. Während bei den ersten Modellen noch die Schlußleuchte direkt auf dem Hinterradschutzblech montiert war, wurden bei der Ausführung ab 1974 das runde Rücklicht mit verchromtem Haltewinkel montiert. Bei der /0 Ausführung ist der ovale Spiegel verbaut.
Die MZ TS 150 / 125 wurde von 1973 bis 1985 gebaut. Von der ES-Baureihe unterschied sie sich anfangs lediglich durch eine Vierleuchten-Blinkanlage, anderer Sitzbank/Tank/Kombination und einer Telegabel und war damit technisch bereits bei Erscheinen nicht mehr auf dem neuesten Stand! Sie war jedoch zuverlässig, rel. preiswert und bereits ab 16 zu fahren. So hatte die TS einen großen Nutzerkreis, und das obwohl sie im MZ-Programm kein besonderes Highlight darstellte.Im Rahmen der Modellpflege, der 150/1 kam eine geänderte Telegabel, geänderte Schutzblechstreben vorn, neue Schlußleuchte und eine Ausstattungsvariante mit Drehzahlmesser und verchromten Tankblenden hinzu.
Die hier gezeigte blaue Variante ist noch (bis auf den Hinterradreifen) original und eine der letzten. Das erkennt man an den schwarzen Scheinwerferhaltern.
Die grüne wurde historisch korrekt restauriert, gehört wegen der Armaturen und der Schlußleuchte zur /1-Generation – ist aber älter (1978). Hier sind nochmals die Jahrgangstypischen Besonderheiten zu sehen: Blinkerkappen von hinten geschraubt, Lenkergriffe quergerippt, nicht Riffel-Muster! Telegabel schwarz, wahlweise mit Faltenbälgen oder Staubkappen (siehe oben blau!). Die Scheinwerferhalter in Farbe lackiert und der Schlußleuchtenhalter als Bügel, nicht rund wie bei den ersten Modellen.
Die MZ TS 250/1 ist die einzige Weiterentwicklung der 250-er TS-Baureihe. Bauzeit 1976 bis 1980. Gegenüber dem Vorgängermodell, der MZ TS 250 (1973-1976) wurde unter Beibehaltung des Motor-Grundaufbaues ein Fünfganggetriebe, kantigere Seitendeckel und ein sehr klobig gestalteter Zylinder/ Kopf verbaut. Die „de Luxe“ Varianten warteten mit verchromten Tankblenden und Drehzahlmesser auf. Die Vordergabel war in den Leichtmetall-Gleitrohren direkt geführt, die langen Schutzblechstreben gegen kürzere ersetzt. Das war´s dann aber auch schon fast mit den Neuerungen.
Nachdem 1958 die Produktion der MZ BK 350 eingestellt wurde, war nur die MZ ES250 mit anfangs 12,5 (Doppelport-Ausführung) und später 14 PS als Beiwagenmaschine im Angebot. Daher entschloß man sich bei MZ 1963, den Motor auf 300 ccm aufzubohren und nun die MZ ES 300 mit 18 PS als Flaggschiff anzubieten. Thermische Probleme und extreme Motorvibrationen sorgten aber dafür, daß das nicht der große Erfolg wurde, zumal die ES 250 qualitätiv und in Bezug auf Fahrkomfort international Maßstäbe gesetzt hatte! Somit verschwand die ES 300 nach 2 Jahren und nicht mal 8000 Exemplaren wieder in der Versenkung. Es sollte bis zur Wende 1990 dauern, bis bei MZ wieder größere Motorräder als die 250er produziert wurden.
Die hier restaurierte ES 300 mit Stoye Superelastik-Beiwagen stammt aus dem Jahre 1963. Äußerlich ist sie von der 250/0 nur an dem Schriftzug 300 am Hinterradkotflügel und am Zylinder mit 2 Kühlrippen mehr zu erkennen. Um eine optische Einheit mit dem später nachgerüsteten Beiwagen zu erhalten, erfolgte der Austausch der Schlußleuchte auf die große runde Variante der 250/1. Der Tankspiegel war bei den Modellen verchromt oder beige, so wie Sitze und Packtaschen am hinteren Schutzblech.
(1964)
Diese ES 250/1 befindet sich noch im Originalzustand, lediglich die Verkleidungsteile samt Linierung waren „durchgeputzt“, wurden also erneuert (Handlinierung). Dieser Typ wurde von 1962 bis 1967 gebaut und war die 1. Weiterentwicklung der legendären „Packtaschen-ES“, also der später /0 genannten Erstserie. Äußerliches Hauptmerkmal war der Wegfall der großen Seitenverkleidung mit den seitlichen Packtaschen. Desweiteren leistete der Motor jetzt 16 PS. Als weitere Comfort-Verbesserung kam eine Blinkanlage hinzu, die Schlußleuchte wurde größer. Dieses Modell gab es wahlweise mit Sitzbank oder Einzelsitzen. Die verchromten Tankflächen waren nicht bei allen Fahrzeugen vorhanden. Obwohl das Modell ausgesprochen gut und beliebt war, ließen sich zu der Zeit keine großen Export-Erfolge ins westliche Ausland erzielen, da dort der Motorradmarkt am Einbrechen war. So war die Maschine dort lange nicht sehr bekannt. Vielleicht war ja auch die Tatsache, daß in den 60-er Jahren viele Hersteller ums Überleben kämpften, MZ aber aus dem Vollen schöpfen konnte die Ursache, warum diese MZ Baureihe zu einem der weltweit komfortabelsten Motorräder seiner Zeit wurde. Das hydraulisch gefederte Vollschwingenfahrwerk setzte Maßstäbe, die patentierte Kettenkapselung ebenfalls.
Die MZ ETS 250 gilt heute als eine der optisch schönsten MZ-Typen. Wirklich neu waren aber nur die von den Geländesportmaschinen stammende Telegabel und die Tank/Lenkerkombination. Bauzeit war nur von 1969 bis 1972-parallel zur ES. Daher ist diese Maschine relativ selten, laut KBA sind nur etwas über 300 Stück noch zugelassen- für MZ eine ausgesprochen geringe Anzahl.
Über dieses Kultmotorrad kursieren viele Geschichten, sogar eine eigene Website gibt es für die Trophy Sport. Daher will ich nicht näher darauf eingehen. Die erste Variante der ETS hatte schwarze Schutzbleche, den Scheinwerfer von der BK und einen auflackierten „Trophy Sport“ Schriftzug, bei der 2. Serie waren die Schutzbleche „silber-metalleffekt“, die MZ-Zeichen am Tank durch runde Aufkleber vergrößert und der Schriftzug an den Seitendeckeln farbig. Der kleinere Scheinwerfer erforderte einen hohen Tachometerschacht – sieht gewöhnungsbedürftig aus, war aber damals durchaus üblich. So wie die Tankform mich jedenfalls an eine „Münch Mammut“ erinnert. Tank/Scheinwerfer waren in rot oder gelb lackiert. Es wurden sowohl der Flachlenker als auch Hochlenker montiert. Nur die Exportvarianten hatten Lenkerblinkleuchten – bei der Inlandsausführung hatte man auf Blinker verzichtet. Der sehr schmale und tiefe Lenker,die ungewöhnliche Anordnung der Telegabefedern (außen auf den Tragrohren direkt unter den Faltenbälgen) und der bullige Tank mit nur einem Prallblech sorgten dafür, dass das Fahrverhalten auch etwas ungewöhnlich war. Vielleicht auch deshalb hatte MZ in einem Werbefilmchen den Slogan: „Für Männer, die fahren können!“- kreiert.?!
Die MZ TS 250, später als /0 bezeichnet war, fahrgestelltechnisch eine Neuentwicklung. Während die ETS im groben eine ES250/2 mit Telegabel und geänderter Tank/Sitzbank-Kombination war, gilt der offene Brückenrahmen mit elastisch aufgehängtem Motor als echte Verbesserung. Schade nur, dass der zu dieser Zeit geplante Motor mit horizontal geteiltem Motorgehäuse, E-Starter und 12-V-Bordelektrik nicht in die Produktion genommen wurde- das wäre ein echter Quantensprung gewesen.
Telegabel mit verchromtenGabelrohren, die Tragfeder innenliegend, meist mit Staubkappen, aber auch Faltenbälge lieferbar.
Tachometer imScheinwerfer, wahlweise HochlenkeroderFlachlenker
Die BK 350 (ursprünglich als IFA BK 350 , später als MZ BK 350 bezeichnet) ist vor allem motorentechnisch gesehen ein hochinteressantes Modell: handelt es sich doch um einen 2- Zylinder- z w e i t a k t- Boxer. Über diesen Motor wurde schon sehr viel geschrieben, ich möchte hier nur auf die exakten Recherchen der Zeitschrift “79 Oktan” verweisen.
Die hier restaurierte Maschine entspricht nicht ganz dem Originalzustand, war doch in den 60-er Jahren eine große Unfallreparatur nötig: In diesem Zusammenhang wurde der Rahmen gewechselt und bei der Gelegenheit auf Sitzbank statt Einzel-Schwingsitzen umgerüstet. Außerdem bekam der Tank die MZ-Flügel. Der Motor stammt aber aus der ursprünglichen IFA-Variante mit offenem Luftfilter. Im Rahmen der jetzigen Restaurierung erhielt die Maschine neben neuem Lack und Chrom auch eine zeitgemäße Lenkerblinkanlage und die 12-Volt-Vape-Zündanlage.
Die RT 125 (ursprünglich als DKW RT 125, später als IFA-RT 125 (Ost) und DKW 125 W(West) und auch als MZ RT125 bezeichnet) ist für alle Technik-Historiker das Sammler-Modell schlechthin: War sie bei Erscheinen 1940 das vielleicht modernste Motorrad der Welt, so wurde die RT (”Reichstyp”) nach dem 2.Weltkrieg das am meisten kopierte Motorrad der Welt. Yamaha in Japan, Harley in den USA, die Engländer, Polen, Russen u.v.m bauten dieses Motorrad erfolgreich nach bzw. nutzten dessen Technik. In Ost- und Westdeutschland wurde die RT gleichzeitig gebaut, anfangs im Osten sogar moderner! Aber all das kann man in der umfangreichen Literatur nachlesen, z.B. in Claus Uhlmanns Buch: RT 125- Das kleine Wunder aus Zschopau.
Die hier restaurierte Maschine MZ RT 125/3 entspricht nicht ganz dem Originalzustand.Die Knieschutzbleche waren Originalzubehör zur nachträglichen Montage. Und die zeitgemäße Blinkanlage in Verbindung mit der 12-V-Vape-Lichtmaschine schafft Sicherheit und Fahrkomfort.Typisch für die /3 ist der große Werkzeugkasten und die Lenkerverkleidung. Außerdem hatte die /3 dann das 4-gang-Getriebe.
Die kleine MZ ES Baureihe war gegenüber dem Vorgängermodell RT eine radikale Neuentwicklung: Zwar wurden Motor, Antrieb und Räder übernommen, der Rahmen und das äußere Erscheinungsbild waren jedoch für die 60-er Jahre hochmodern. Und die rahmenfeste Kombination Scheinwerfer/Tank war dem Zeitgeschmack geschuldet. Zwar geht bei Kurvenfahrten der Scheinwerfer nicht mit, die Gabel und damit lenkbare Einheit wird dadurch aber leichter. Auch die Elektrik mit Blinkleuchten und asymmetrischem Abblendlicht entsprachen dem Stand der Zeit. Im Bild rechts zum Vergleich das Vorgängermodell MZ RT 125/3. Meist wurde die ES mit Sitzbank statt Einzelsitzen gebaut, was den optischen Unterschied noch größer machte. Die ersten Modelle hatten noch den Vergaser mit seitlicher Schwimmerkammer und Tupfer.
Und die kleine ES kann sich mit noch einer Besonderheit schmücken: Auf Grund der damals hohen Stückzahlen und langen Bauzeit (1962 bis 1978) ist sie das meistgebaute deutsche Motorrad! Angesichts der heutigen schnellen Modellwechsel wird sie das wohl auch bleiben.