Diese R25-3 habe ich behutsam in den Originalzustand zurückversetzt, hatte der „Restaurator“ vor mir doch eine perfekte Lackierung und Verchromung mit einer unsoliden Elektrik und Federbeinen mit offenen Federn im Stil der 70-er Jahre kombiniert und auf den serienmäßigen Gepäckträger gleich ganz verzichtet. Nun sieht das Schätzchen wieder so aus, wie sie war.
Im BMW-Werk Eisenach wurde die R35 zuerst von 1937 bis 1940 als Wehrmachtsmaschine produziert. Bereits 1946 nahm man die Produktion wieder auf, zunächst als Reparationsleistungen an die Sowjetunion und für staatlichen Bedarf. Außer einem veränderten Vorderradkotflügel gab es keine tiefgreifenden technischen Änderungen an dem Vorkriegsmodell. Erst als die Motorräder auch für Privatkunden käuflich zu erwerben waren, kam es zum Rechtsstreit über die Markenrechte mit der Stammfirma BMW in München. Daher wurden die Modelle ab 1952 als EMW (Eisenacher Motorenwerke mit rot-weißem Firmensymbol ausgeliefert und mit einer Geradewegfederung und geänderter Sattelfederung, ansonsten weitgehend unverändert bis 1955 gebaut. Somit war das Motorrad technisch nicht mehr auf der Höhe der Zeit. Nach Serienanlauf der Touren-AWO in Suhl (für deren Konstruktion auch Unterlagen dieses Motorrades verwendet wurden- woraus sich große Ähnlichkeiten erklären lassen) wurde die Produktion der EMW in Eisenach ersatzlos eingestellt.
Das hier gezeigte Modell von 1951 hat den heruntergesetzten, aber noch nicht geschwungenen Vorderkotflügel der 2.Generation, eine „Hexennasen“- Schlußleuchte und die weiß/blauen BMW-Propeller. Die offizielle Firmenbezeichnung zu dieser Zeit hieß: Staatliche Aktiengesellschaft AWTOWELO, Werk BMW Eisenach.